Eine gute Nachricht und eine etwas andere Nachricht...

Heute war mein erster "offizieller" Tag auf dem Collège und ich bin wirklich sehr froh, langsam Teil des Unterrichts werden zu dürfen. Ich bin mir noch nicht so ganz sicher, in welchem Maße ich auf die Schüler zugehen und ihnen Hilfe anbieten soll, denn ich will mich ja als Neuankömmling nicht gleich unbeliebt machen, indem ich zu aufdringlich rüberkomme.

 

Nach der Schule darf ich einem Mädchen aus einer der Deutschklassen bei ihr zu hause Nachhilfe (die deutsche Grammatik ist zum Heulen) geben, wo ich netterweise auch Mittagessen darf - eine wirklich tolle Gelegenheit, einen französischen Familienalltag mitzubekommen, vor allem weil die Familie auch unglaublich herzlich und sympathisch ist. 

 

Nachdem ich noch einen freien Nachmittag zur Verfügung hatte, habe ich mich zur Post geschleppt, um endlich mein Onlinebanking freischalten zu können, was letztendlich super funktioniert hat, weil ich immer noch ratlos vor meinem Onlineaccount sitze und am liebsten den Bildschirm zerstören würde. Generell wache ich auch jeden Morgen auf und denke mir "Was für eine gute Entscheidung, die französische Postbank gewählt zu haben"...klingt komisch? Hier mal diverse Gründe, wieso ich so unglaublich glücklich bin:

 

  • Bei der "Banque Postale" gibt es grundsätzlich nichts ohne dreitausend Mal vorher darum gebettelt zu haben und daraufhin fünfmilliarden Mal irgendwelche banalen und unnötigen Codes über zwölf verschiedene Geräte hin- und hergetauscht zu haben, denn ohne das, wäre das System ja tatsächlich mal logisch und kundenfreundlich.
  • Meine Kontoeröffnung hat mich im Endeffekt auch nur anderthalb Monate meiner Zeit des IJFDs und all meine Nerven gekostet.
  • Sogar andere Franzosen, die das ja alles gewöhnt sein sollten, sind jedes Mal vom guten Service überrascht, was bedeutet, dass ich tatsächlich bei keinem meiner Besuche Leute vor mir in der Schlange habe, die irgendwann doch keinen Bock mehr auf die Warterei haben und mit verdrehten Augen diesen Saftladen verlassen, und, dass es auch heute nicht der Fall war, dass ein Franzose zu mir sagte, er sei sich sicher, diese Unfreundlichkeit der Arbeiter gäbe es kein zweites Mal auf dieser Welt.

Das war also nun mein Tag, der so gut gestartet hat und so unglaublich wundervoll (Dank geht raus an die Banque Postal mit ihrem gesamten Team in Dijon) geendet hat. 

Aber keine Sorge liebe Freunde, das Onlinebanking wird der letzte administrative Schritt sein und dann bin ich erlöst :D und eigentlich ist es auch mal ganz lustig, so eine Level des Durcheinanders und der Inkompetenz durchzumachen, denn...

 

...Ich lass mich nicht unterkriegen muhahahha!

Kommentar schreiben

Kommentare: 2
  • #1

    Papa (Mittwoch, 04 November 2015 22:29)

    Vielen Dank an die Banque Postale, die durch ihre Inkompetenz den Nährboden für solch herzerfrischende und ironische Blogbeiträge stellen !!!
    Mach weiter so Michelle, deine Blogbeiträge werden immer besser.
    Gruß, Papa.

  • #2

    Michelle (Samstag, 07 November 2015 14:28)

    Hahaha och danke Papa! :)