Der Papagei mit dem ich verheiratet bin

Junge Schüler, die noch nicht sehr gute Sprachkenntnisse haben tendieren dazu, einfach alles zu wiederholen und nachzusprechen was man ihnen sagt - egal ob sie das verstehen, geschweige denn schreiben oder buchstabieren können. Deshalb kommt auf Fragen der Deutschlehrerin wie z.B. "Was magst du gerne?" gar nicht so selten die Antwort "(Sehr stark genuschelt:) Was magst du gerne (UND JETZT GANZ LAUT UND STOLZ:) Schokolade".

Aber was solls, es zaubert mir und Frau Coste (und den Schülern, die den Fehler auch erkannt haben) ein Lächeln ins Gesicht und danach wird er einfach schnell korrigiert und man hofft, dass dieses Wissen dann in den Köpfen der jeweiligen Schüler bleibt.

Heute hat eine der Deutschklassen gelernt, wie man "in Deutschland telefoniert", denn hier gibt es tatsächlich kleine Unterschiede, da wir uns beispielsweise immer mit Namen melden, wenn die Nummer, die anruft unbekannt ist - das gibt es bei den Franzosen hingegen nicht wirklich. Generell haben die Kinder während dieser Einheit auch wieder neues Vokabular gelernt. 

Zu Beginn habe ich mit Frau Coste einen Anruf vorgespielt und mich wie abgesprochen mit Namen gemeldet, damit die Kinder gleich den Unterschied zu französischen Gesprächen feststellen. Damit es auch für alle klar ist, hat sie dann meinen ganzen Namen an die Tafel geschrieben, dass auch jeder in Zukunft an diese deutsche Angewohnheit denkt. 

Als dann die ersten beiden Schüler an der Reihe waren, um auch ein Telefonat vorzuspielen, wurde natürlich erstmal der Klingelton von einem anderen Schüler gerappt und Karl und Julius machen sich bereit für das Gespräch:

"(Gerappter Klingelton)"

"Hallooo, Julius Kalai..." 

Die Klasse lacht sich den Arsch ab.

Julius: "Hä was ist denn, da steht doch Michelle und dann noch Kalai"

 

Dann kommt Frau Coste mit ihrem typischen "Guten Morgeeeen Julius, einmal nicht aufgepasst und schon bist du verheiratet...Kalai ist der Nachname."

Auch wenn es im Nachhinein nicht mehr lustig rüberkommt, das war echt witzig :D 

Tatsächlich können aber auch die Franzosen sehr wenig mit meinem Nachnamen anfangen, sie sprechen ihn immer "Kalä" aus! Zudem reicht es natürlich nicht, das Menschen in Schweißausbrüche geraten, sobald sie meinen Namen sehen und keine Ahnung haben wie sie den jetzt aussprechen sollen, dazu kommt nämlich noch, dass wenn man das K mit einem B austauscht, der Name Besen heißen würde. Der Name ist also wirklich toll und praktisch hier in Frankreich :) Grüße gehen raus an meinen Papa hahah!

Aber bei dem Nachnamen "Stach" würde ich wahrscheinlich jedes Mal auch nur vollgespuckt werden, weil das "ch" auch ein echter Brennpunkt ist, also gehen dann weitere Grüße an meine Mama raus! 

 

Höhöhöh hab euch lieb :D

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Kommentare: 2
  • #1

    Papa (Samstag, 30 Januar 2016 08:02)

    Hallo Mäusle, Mama und ich könnten ja sagen, dass wir unsere Namen bewusst so ausgewählt haben, damit Du maximalen Spaß bei deinem Auslandsaufenthalt hast. Haha! Viel Spaß weiterhin. Lieben Gruß, Papa.

  • #2

    Michelle (Dienstag, 02 Februar 2016 13:06)

    Ja könnte man meinen :D
    Danke!