Work Work Work Work...

Nachdem ich eigentlich nur über Erfahrungen aus meiner Freizeit schreibe, dachte ich, ich könnte ja auch mal etwas über meine Arbeit als Freiwillige berichten. Die letzten Wochen habe ich mich vor allem drei Projekten gewidmet:

Das Erste sind die Englisch-Einheiten für die Auszubildenden der CEMEA, die circa einmal im Monat stattfinden. Im letzten Jahr durfte ich mich bei den ehemaligen Azubis schon einfinden, da habe ich nämlich die Anfängergruppe für ihre letzten zwei Einheiten übernommen gehabt. Dieses Jahr durfte ich von Anfang an beide Gruppen leiten, also kamen zusätzlich noch die Fortgeschrittenen dazu. Dadurch, dass ich kein Lehrbuch habe und mich an nichts orientieren kann, habe ich doch einiges zu tun, um alleine drei Zeitstunden mit Inhalt zu füllen. Zudem bin ich echt eingeschränkt, da sich die Kenntnisse leider sehr beschränken. Um euch mal eine Idee zu geben: Die beste aus dem Fortgeschrittenenkurs (der aus 5 Azubis besteht) kann sich ganz gut mit mir unterhalten und sogar mit circa drei verschiedenen Zeiten umgehen, wenn auch nicht fehlerfrei. Aber ehrlich gesagt ist ihr außerirdisch gutes Talent sehr wahrscheinlich darauf zurückzuführen, dass sie keine Französin ist :D Im Gegensatz dazu konnte mir dann beispielsweise kein einziger der Anfängergruppe, die zu 100% französisch ist, sagen, was "Ich bin müde/traurig/verliebt/sauer..." auf Englisch heißt. Und ja, das sind erwachsene Auszubildende. WELCOME TO FRANCE sag ich da nur! Wenn dir also jemand sagt, "Ohhh j'était nul en Anglais", auf keinen Fall nicht ernst nehmen hahah :)

Das Zweite ist an einer Schule, das meine Kollegin Delphine und ich zusammen leiten. Hier greifen wir Schülern eines Lycées unter die Arme, die Projekte auf die Beine stellen, um ihr Umfeld in der Schule und dem Internat zu verbessern. Das wichtigste dabei ist einerseits den Horizont der Schüler nicht zu sehr einzuschränken, andererseits aber auch zu schauen, dass alles mit der Schulleitung vereinbar sein wird. 

Das Dritte ist das Freiwilligenprojekt. Die CEMEA Bourgogne bieten insgesamt 10 Erwachsenen unter 25 die Möglichkeit an, für sechs Monate als Freiwillige in Südafrika oder in Chile zu arbeiten. Ich bin die Verantwortliche des Bewerbungsprozesses und kümmere mich um alle eingehenden Anfragen, wobei ich auch manchmal Hilfe von meiner Tutorin bekomme. In nur zweieinhalb Wochen haben wir bis gerade eben ungefähr 340 Bewerbungen bekommen, auf die alle einzeln geantwortet werden muss. Man kann sich auf einer nationalen Freiwilligenseite, oder auch direkt bei mir bewerben. Deshalb ist mein Postfach manchmal schier am explodieren und innerhalb von 24 Stunden, kann ich auch schon einmal 17 unbeantwortete Mails haben :D

Es können zwar nicht viele zu einem Gespräch eingeladen werden, aber falls doch, muss dann in diesem Fall ein Ordner für den Kandidaten erstellt werden, seine Kontaktdaten aufgenommen und ein Vorstellungsgespräch je nach Jury gefunden werden. 

Ach und am Besten gehe ich dann auch noch auf alle Extrawünsche ein, z.B. die Reisekosten zu übernehmen, oder oft darf man auch Diskussionen führen, wieso eine beliebige Person jetzt nicht eingeladen werden kann, macht auch echt Laune hahaha. Gerade eben durfte ich auch mit einer Oma, deren Enkelin auf der Warteliste festsitzt, telefonieren. Sie meinte ich sollte mir doch dazunotieren, dass dieses nette Mädchen doch so motiviert ist. Alles klar hahaha das Gespräch war aber auf jeden Fall echt lustig! Die Omas geben halt volle Power wenns um ihre Engelchen geht :)

 Bref: Auch wenn sich hier so manches sarkastisch anhört, bin ich echt froh über jedes

der Projekte, weil ich dem Verein somit wirklich etwas beitragen und gleichzeitig viel Spaß haben kann :)

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